Direkt bei der Abfahrt traf ich ein paar alte Freunde, die ich noch vom Starterkurs kannte. Die Fahrt in der Nacht war eher schlaflos, dementsprechend war ich am nächsten Tag auch ordentlich geschlaucht.
In mein Tagebuch schrieb ich am zweiten Tag in Chabeuil, wie gut es doch tut. Durch unseren Glauben waren wir alle vereint. Zusammengeschweißt wurden wir durch Spiele, bei denen wir viel miteinander agieren mussten, Gesprächsgruppen, die zum Austausch unseren Glaubens dienten und vielen tollen Aktionen, die von den Teamern geleitet wurden. Dadurch, dass wir in einem fremden Land, ohne Internet und Handyempfang befanden, ließen fast alle ihr Handy in der Tasche. Ich persönlich fand das total angenehm. Niemand war auf irgendein elektronisches Gerät fixiert. Als ich dann zurück in Deutschland war, und alle verpassten Nachrichten empfing, hab ich mir so sehr gewünscht, noch in Chabeuil zu sein, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt.
So ganz auf sich bezogen und inne gekehrt, wie es nicht besser sein konnte, weil man nicht abgelenkt wurde, fand ich mich wieder. Ich vergaß den Alltagsstress und meine Sorgen für diese Woche, und lernte, was es heißt an Gott zu glauben. Natürlich glaubte ich schon vorher, aber diese Woche zeigte mir um so deutlicher, wo ich mit meinem Glauben, oder wie wir lernten, mit meiner Beziehung zu Gott, stehe. Heute weiß ich, wie viel Kraft er mir gibt und wie sehr ich doch auf Gott zählen kann.
In Chabeuil beschrieb ich meine Sicht Gottes etwa so: Er ist mein Freund und Beschützer, der immer hinter mir steht, mir den Rücken stärkt und mich auffängt, wenn ich falle. Diese Sicht hab ich mir auch immer noch beibehalten.
Zusammen, als Gruppe, hielten wir das letzte Abendmahl und gingen unseren eigenen Kreuzweg. Erst dort wurde mir, und wie ich denke, auch vielen anderen klar, was Jesus für uns getan hat. Mich hat dies sehr berührt. Die letzten Tage vergingen viel zu schnell. Man verstand sich gerade so toll und schloss Freundschaften, da hieß es schon wieder: Abfahrt!
Wenn ich an meine Juleica-Ausbildung denke, so werde ich immer zurück auf diese wundervolle Woche denken, in der ich so viel Neues lernen durfte. Mit viel Freude blicke ich auch auf die zweite Woche des Ausbildungskurses in den Herbstferien, und darauf alle wieder zu sehen.